In dieser Woche ist er wieder an seinen angestammten Platz in der Binger Hindenburganlage zurückgekehrt. Frisch renoviert glänzt das schwarze Abbild des Berliner Bären in der Herbstsonne und ausgerichtet nach den geographischen Koordinaten richtet sich sein Blick in Richtung der Bundeshauptstadt.
Gartenamtsmitarbeiter Dieter Fülber (li) legt letzte Hand an. Foto: Stadt Bingen
In Vorbereitung der Landesgartenschau war für das Standbild kein Platz und es musste
weichen. Eingelagert beim städtischen Gartenamt geriet es fast in Vergessenheit. Doch
der Meilenstein mit der Kilometerangabe von Bingen nach Berlin und der Abbildung des
Berliner Wappentiers ist einer Reihe von Bürgerinnen und Bürger ans Herz gewachsen. Und
so war auch schnell der Wunsch formuliert, ihn wieder in die Hindenburganlage und an
den Rhein zurückzuholen. Die Stadt Bingen griff dieses Ansinnen auf und sagte die
Aufstellung am alten Platz zu. Doch zuvor musste sich der Meilenstein noch einer
Renovierung unterziehen. Mit dem Heißdampfstrahler wurden der Schmutz der Jahrzehnte
abgewaschen, abgeplatzte Stellen am Stein ausgebessert und die Farbe des „Bärenfelles“
aufpoliert. Um ihm den nötigen Halt und die Standfestigkeit für die kommenden Jahrzehnte
zu geben, wurde ihm noch ein neues Fundament spendiert. Rund 1000 Euro wurden insgesamt
für alle notwendigen Arbeiten fällig.
Eine intensive Recherche im städtischen Archiv zu den Hintergründen der Aufstellung,
vermutlich in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts als Solidaritätsbekundung zur
damals geteilten Stadt im geteilten Deutschland, blieben ohne Ergebnis. Auch ein Aufruf
in der Presse führte nicht zu neuen Erkenntnissen. Doch unabhängig davon glänzt der
Berliner Bär nun wieder wie in besten Zeiten und gibt in seinem Sockel die Entfernung
von Bingen nach Berlin kund, nämlich genau 597 Straßenkilometer.
www.bingen.de
Quelle: Bingen am Rhein
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