Hinweis auf geteilte Stadt

Gleich zwei Denkmale erinnern in Rüsselsheim an die deutsche Teilung, die vor 50 Jahren mit dem Bau der Berliner Mauer für die nächsten 28 Jahre zementiert wurde: die große Bären-Skulptur am Berliner Platz und eine einfache Stele an der Ecke Rugbyring / Frankfurter Straße.

Mit einem großen Fest wurde der vordere Bereich der Danziger Straße am 3. Oktober 1990 in Berliner Platz umbenannt. Foto: Stadtarchiv

Die Aufstellung der Bären-Statue im Jahr 1960 hatte aber wohl weniger mit der deutschen Teilung und dem Aufstand in der ehemaligen DDR am 17. Juni 1953 zu tun, sondern war ein Beitrag zur Kunst im öffentlichen Raum und den Stadtteilen. Das so genannte Berliner Viertel war in den 50-er Jahren bebaut und die Berliner Straße, die den Rugbyring in einem großen Bogen mit der Bonner Straße verbindet, im Juli 1956 nach der geteilten Stadt benannt worden.

Der heutige Berliner Platz, auf dem der aus einem schwarzen Basaltlavablock gehauene Bär steht, erhielt erst am ersten „Tag der deutschen Einheit“, am 3. Oktober 1990, seinen Namen. Bis dahin war es ein platzartig erweiterter Teil der Danziger Straße. Über Jahre hinweg hatte man hier bis in die 80-er Jahre hinein jeweils am 17. Juni des Aufstands von 1953 gedacht.

Fünf Jahre nach dem Bären, also 1965, wurde die Säule als Spende des Landes Hessen an der Frankfurter Straße aufgestellt. Mittlerweile ist sie arg in die Jahre gekommen. Teile des Steins am Fuß der Säule sind weggebrochen und der Berlin-Schriftzug unter einem kleinen reliefartig hervorgehobenen Bären ist kaum noch als solcher zu erkennen.

Quelle: Verlagsgruppe Rhein-Main 2012

Dokumente und Geschichten